Fakt ist, dass zahlreiche Studenten ihr Studium nach gewisser Zeit hinschmeißen. Die Gründe dafür können zwar außerordentlich unterschiedlich sein, doch nach mehrfach durchgeführter Individualanalyse kommen wir zu dem Ergebnis, dass jene Leute meistens Angst haben - Angst vor Klausuren, Prüfungsstress und vor dem Versagen. 

Doch warum ist das so? Viele haben kapituliert, vor der Unbekannten X; vor der Situation, in die sie hineingehen, ohne zu wissen, wie das Ergebnis sein wird. Hier fehlt ein bestimmter Bereich der Persönlichkeitsentwicklung: Die Fähigkeit sich standfest zu präsentieren, sich zu verteidigen und letztendlich das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Stärkung genau in diesem mentalen Bereich soll und kann auf der Mensur erreicht werden.

Diese Werte der Standfestigkeit, Beharrlichkeit und Mut zum Unbekannten kommen dem jungen Menschen für seine eigene Zukunft im Studium, später im Berufsleben sowie im Bereich des täglichen menschlichen Miteinander außerordentlich zu Gute - gerade in unserer heutigen Ellbogengesellschaft.

Die Mensur ist nicht einfach nur auf Angriffspsychologie oder irgendeiner Form der plumpen Aggressivität gebaut, sondern viel eher auf dem Prinzip deutscher Wehrhaftigkeit. Die Haltung, mit der so etwas Unbekanntes und Ungewisses bestanden wird, wird dabei von den eigenen Bundesbrüdern beobachtet und bewertet. Die Gegenseite macht es genauso.

Es ist kein Wunder, dass heute der Opportunismus blüht und man versucht, sich aalglatt durch die Büsche zu schlagen. Es fehlt an Mut – auch politisch. Das Duckmäusertum und Schwäche werden gefördert, die eigene Standhaftigkeit schwächelt.

Wir wollen Persönlichkeitsaufbau im akademischen Individuum und keinen Abbau verbunden mit dem so oft zu beobachtenden Werteverfall. Unser Land braucht starke Charaktere, die dazu bereit sind, ihre Ideale durchzusetzen, Traditionen hochzuhalten, das Eigene zu verteidigen und mit Mut durch das Leben zu gehen.

Fazit: Burschenschaft und Mensur sind bitter nötig – und zwar mehr denn je.